Da nimmt man sich zur Abwechslung mal vor, sich dem Medium Comic auf einem etwas höheren intellektuellen Niveau zu widmen, studiert die Portfolios von Grafikern und bildenden Künstlern, die kreativ und eigenwillig mit Motiven aus Comic und Cartoon umgehen, müht sich durch zweifellos sachkundige, aber doch etwas spröde Aufsätze zum Thema – und stößt dann derart eingenordet plötzlich und unvermittelt auf barbusige Barbarinnen und wollüstige Vampire aus dem All. Dafür kann es natürlich nur eine Erklärung geben: eine Seite des Magazins ist Levin Kurio und seinen Weissblech-Heften gewidmet.
Zugegeben, Kurios schaurige Headlines sind sorgfältig, mit derselben Mischung aus Liebe und ironischer Distanz zu den Gruselheften der vierziger und fünfziger Jahre gestaltet, die die Weissblech-Produkte insgesamt prägen. Dennoch darf man rätseln, unter welchem unheiligen Einfluss der zuständige Redakteur stand, als er die Seite ins Heft geschmuggelt hat. Wie auch immer: so wie der Playboy bekanntlich nur wegen der guten Interviews gekauft wird, darf man nun die derart geadelten Weissblech-Produkte auch ausschließlich wegen der hochwertigen Typographie erwerben!